Der Berliner Wohnungsmarkt bleibt angespannt – ursächlich hierfür sind unter anderem die rasant steigenden Mietpreise. Die im Jahr 2015 auf Bundesebene eingeführte Mietpreisbremse sollte eigentlich genau das verhindern. Die Praxis zeigt jedoch, dass die Bremse wegen mangelnder staatlicher Kontrolle und gesetzlicher Schlupflöcher zu oft nicht greift.
Aktuell spitzt sich die Mietenkrise drastisch zu: Eine neue Analyse des Verbraucherrechtsportals Allright legt das ganze Ausmaß offen: In nahezu allen Bezirken der Hauptstadt zahlen Mieter deutlich mehr, als gesetzlich erlaubt wäre. Besonders dramatisch ist die Situation in Friedrichshain-Kreuzberg. Dort liegt die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter 109 Prozent über dem, was laut Mietspiegel 2024 zulässig ist.
„Unsere Daten zeigen, dass die Mietpreisbremse in vielen Fällen ignoriert wird – und Mieter die Leidtragenden sind“, sagt Jan-Frederik Arnold, CEO von Allright. Für die Untersuchung hat das Unternehmen 1300 anonymisierte Mietverträge mit den aktuellen Vergleichsmieten abgeglichen. Das Ergebnis: In der Spitze zahlen Berliner bis zu 8,30 Euro pro Quadratmeter mehr als erlaubt. Bei einer durchschnittlichen 70-Quadratmeter-Wohnung summiert sich das auf knapp 600 Euro monatliche Mehrkosten – das sind fast 7000 Euro im Jahr.

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