Waffenverbote

Kommentar – Ganz oder gar nicht, Frau Slowik: Messerverbotszonen in Berlin sind eine Farce

Apfel schälen, Brauchtumspflege und Hasenjagd im Görlitzer Park: Wenn die Politik an Symptomen nur herumdoktert, wird es anstrengend.

Polizisten kontrollieren am Görlitzer Park in Kreuzberg mutmaßliche Drogendealer.
Polizisten kontrollieren am Görlitzer Park in Kreuzberg mutmaßliche Drogendealer.Caroline Bock/dpa

Man sieht den unbedingten Vernichtungswillen, der den Mann antreibt: Immer wieder stößt er das Messer in Richtung des Gesichtes seines Gegenübers, das nur knapp ausweichen kann. Eine Überwachungskamera am Kottbusser Tor hat die Szene festgehalten, die auf den Servern der Berliner Polizei gespeichert ist. Es war wohl ein Streit um Drogen.

Die Zahl solcher Taten steigt von Jahr zu Jahr: 3482 Messerangriffe verzeichnete die Berliner Polizei 2023. Das sind 1000 Taten mehr als zehn Jahre zuvor. Das Mitführen eines Messers gehört in einigen Milieus inzwischen zum guten Ton. Wenn Polizisten an einem kriminalitätsbelasteten Ort wie dem Kottbusser Tor jemandem ein illegales Springmesser abnehmen, dann bekommen sie oft die Antwort, man fühle sich mit einem Messer sicherer. Es scheint sich so etwas wie eine Messerkultur etabliert zu haben. Was also tun?

Berliner Zeitung

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