Berlin ist ein Drecksloch. Graffiti, Scherben und Urin. Bahnhöfe riechen nach kaltem Rauch. Wer hier lebt, weiß, wie trostlos die Hauptstadt sein kann. Doch an diesem Sonntag wirft sie den grauen Mantel ab. Sonne über der Straße des 17. Juni. Trommeln, Fahnen, ein Meer aus Farben. 55.146 Läuferinnen und Läufer drängen sich an den Start. Berlin zeigt, dass es auch anders geht.
In der S-Bahn vom Zoo nach Bellevue klingt Berlin wie Babylon. Spanisch, Chinesisch, Holländisch, Englisch, Französisch. Stimmen aus aller Welt, gelöst und erwartungsvoll. Drei Finnen schütteln die Köpfe. Zu warm, sagen sie, keine Chance auf Bestzeit. Typisch protestantisch: Selbst das gute Wetter ist eine Strafe Gottes.

Mit einem Abo weiterlesen
- Zugriff auf alle B+ Inhalte
- Statt 9,99 € für 2,00 € je Monat lesen
- Jederzeit kündbar
Sie haben bereits ein B-Plus? Melden Sie sich an
Doch lieber Print? Hier geht's zum Abo Shop
