Bei dem hochfliegenden Wörtchen „Skyline“ würden die meisten Menschen wahrscheinlich zunächst einmal an die Klassiker denken: New York, Dubai, Chicago, vielleicht auch noch Sydney mit seinem berühmten Opernhaus oder Frankfurt am Main mit den markanten Türmen. Berlin fiele einem in Ermangelung spektakulärer Wolkenkratzer nicht sofort ein, aber selbstverständlich hat auch unsere Hauptstadt per definitionem eine Skyline – ein Panorama also, das die Metropole mit ihren höchsten Bauwerken und Strukturen vor dem Horizont abzeichnet.
Auf keiner Ansicht darf natürlich der Fernsehturm fehlen, mit seinen 368 Metern immerhin das höchste Bauwerk Deutschlands sowie der vierthöchste Fernsehturm Europas. Das Park Inn nebenan kann zwar nicht mit dem Burj Khalifa oder dem Dream Dubai Marina mithalten, aber für einen weiteren Blickfang am Alexanderplatz reicht es trotzdem. Und bekanntlich kommt ja hochhausbautechnisch in den nächsten Jahren noch einiges hinzu. Ansonsten tragen in Berlin noch die 125 Meter hohen Treptowers, das 93 Meter hohe Internationale Handelszentrum in der Friedrichstraße, das Rote Rathaus, der Berliner Dom und die Wohnhochhausbebauung am Alex zu einer markanten Stadtsilhouette bei. Auch rund um den Potsdamer Platz und am Bahnhof Zoo ballen sich ein paar höhere Häuser und Wahrzeichen wie die Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche.
Wer nun glaubt, das alles könne etwa gegen die berühmte Skyline von Manhattan, millionenfach auf Kitschplakaten festgehalten und in sehnsüchtigen Filmen dann vielleicht doch etwas überstrapaziert, niemals ankommen, der irrt. Glaubt man einer neuen Untersuchung, die Fotos und deren Beliebtheit auf Instagram ausgewertet hat, dann hat Berlin mit einem Durchschnitt von 297 Likes pro Foto sogar die zweitbeliebteste Skyline der Welt. Besser als die deutsche Hauptstadt hat nur Dubai, die größte Stadt der Vereinigten Arabischen Emirate, abgeschnitten. Die Metropole am Persischen Golf kam auf die höchste durchschnittliche Anzahl von Likes pro Foto (362).
Den dritten Platz belegt Miami mit 273 Likes, dann folgen Rom, Mailand, Athen und erst auf Platz sieben New York (125 Likes pro Instagram-Bild). Prag, Straßburg und Wien komplettieren die Top Ten. Für die Analyse hat das britische Unternehmen TonerGiant mehr als 7500 Fotos analysiert, die von Instagram-Nutzern in Großbritannien und auf der ganzen Welt gepostet wurden. Als Berechnungsgrundlage diente, welche Stadt im Durchschnitt die höchste Anzahl von Likes pro Foto hat. Die Untersuchung konzentrierte sich auf Instagram-Konten mit mindestens 150 Followern und auf Hashtags wie #dubaiskyline oder eben #berlinskyline.

Schaut man sich unter dem Berliner Hashtag mal ein bisschen bei Instagram um, dann wird schnell klar, dass der Blick von außen auf die Stadt ein ganz anderer ist als der, den alteingesessene Berliner auf ihre Heimatmetropole haben. Touristen und Berlin-Besucher überschlagen sich auf Social Media bald, wenn sie ein Foto der Berliner Skyline und besonders des Fernsehturms sehen: „Ich war zweimal oben! Unglaubliche Aussicht. Das erste Mal war ein Ausflug, beim zweiten Mal ging ich zum Abendessen hin. Einfach toll!!“, schreibt eine junge Argentinierin auf Instagram. Eine Schweizer Reisebloggerin kommentiert eine Skyline-Ansicht vom Berliner Dom bis zum Potsdamer Platz mit den Worten: „Wow. Amazing!! Welch ein schönes Licht über meiner Lieblingsstadt.“
Der Hashtag #berlinskyline, der auf Instagram mehr als 13.000 Beiträge versammelt, ist eine einzige Jubelarie. Herrscht in Berlins Innensicht das Motto „Nicht gemeckert ist genug gelobt“, gilt das für Menschen von außerhalb offenbar nicht. Denen ist es scheinbar auch egal, dass die Stadt an den meisten Stellen flach wie ein Eierkuchen ist und dass die Erhebungen nicht gesammelt in einem Zentrum, sondern über das ganze Stadtgebiet verteilt sind.




