Als mich die Anfrage aus der Redaktion erreicht, ob ich einen Text über den derzeit herrschenden Baustellenwahnsinn auf Köpenicks Straßen schreiben könne, stehe ich gerade im Stau und werde selbst bald irre. Wie eigentlich jeden Morgen in den vergangenen Wochen, an dem ich stets eine Stunde früher aufstehe, um aus meinem Kiez in Wendenschloss herauszukommen. Wie alle anderen Autofahrerinnen und Autofahrer auch, die östlich von Dahme und Spree wohnen. Doch meist geht es, wenn überhaupt, nur im Schneckentempo voran.
Ich hänge schon kurz nach Fahrtbeginn in der Fahrzeugschlange fest, überlege in meinem kleinen Fiat 500, ob es irgendeinen Schleichweg gibt, den ich noch nicht versucht habe. Im Auto vor mir sitzt ein Mann, der wütend auf sein Lenkrad schlägt. Ganz weit vorne, wo die Wendenschlossstraße auf die Müggelheimer Straße trifft, schaltet die Ampel beharrlich von Rot auf Gelb auf Grün und wieder zurück. Mehrmals. Ohne, dass sich irgendetwas regt. Der Rückstau vor mir ist so groß, dass die Fahrzeuge die Kreuzung blockieren.

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