Großunterkunft Tegel

Müll, Drogen, Lärm: Nachbarn der Flüchtlingsunterkunft Tegel laufen Sturm

Anwohner beschweren sich über Abfall, Spritzen und Lärm am Kanalufer. Sie klagen: Niemand hilft uns. Bezirke und Land streiten sich um die Zuständigkeit.

Das Ehepaar Reinhard und Brigitte Thiem im Tegeler Kleingarten mit ihrem Nachbarn Klaus Ibisch (r.). Sie klagen über den Müll in ihrer Kolonie vor den Toren des ehemaligen Flughafens Tegel.
Das Ehepaar Reinhard und Brigitte Thiem im Tegeler Kleingarten mit ihrem Nachbarn Klaus Ibisch (r.). Sie klagen über den Müll in ihrer Kolonie vor den Toren des ehemaligen Flughafens Tegel.Markus Wächter/Berliner Zeitung

Der Rentner Klaus Ibisch zeigt wie ein geübter Fremdenführer den Dreck vor seinem Kleingarten. Ein Pfad schlängelt sich entlang der „Kolonie vor den Toren 1“ mit ihren Parzellen. Sie liegt zwischen dem Berlin-Spandauer-Schifffahrtskanal und der Unterkunft für Flüchtlinge auf dem Areal des ehemaligen Flughafens Tegel. Hinter den Zäunen finden sich gestutzte Hecken, blühende Blumenbeete und gemähter Rasen. 

Vor den Zäunen liegen ausgelatschte Schuhe, ein umgekippter Einkaufswagen und Plastiktüten auf dem Fußweg. Zerschlissene Kleidung hängt wie zum Trocknen aufgehängt in den Ästen. Einige Hinterlassenschaften sind auf den ersten Blick nicht zu sehen. Man riecht sie aber. Ibisch schiebt vor dem Zaun des Häuschens neben dem Sockel der General-Ganeval-Brücke Zweige auseinander. Es stinkt nach Fäkalien. „Diesen Nachbarn trifft es besonders schlimm. Die Leute verrichten ihre Notdurft direkt an seinem Garten“, sagt Ibisch.

Berliner Zeitung

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