Verkehrswende

Fahrradsicherheit am Hauptbahnhof: „Alles muss so stabil sein, dass sich drei Jugendliche dranhängen können“

An vielen Bahnhöfen Berlins stehen die Vorplätze voller Räder, die alles blockieren. Das Problem kann aber gelöst werden – die Stadt muss nur wollen.

Das Ideal: Im „Testfeld Fahrradparken“ stellt Ludger Palz Ideen vor, wie Räder platzsparend abgestellt werden können.
Das Ideal: Im „Testfeld Fahrradparken“ stellt Ludger Palz Ideen vor, wie Räder platzsparend abgestellt werden können.Thomas Meyer/Ostkreuz

Fahrräder und Bahnhöfe bilden noch immer eine unheilige Allianz: Denn die allermeisten Bahnhöfe wurden gebaut, als kaum jemand mit dem Fahrrad zum Zug fuhr – also fehlen meist auch Abstellplätze. Deshalb versinken viele Bahnhofsvorplätze in Deutschland in einem Fahrradchaos. Wer wissen will, wie ein solches Chaos an einem Bahnhof nicht gehandhabt werden sollte, kann es am Berliner Hauptbahnhof besichtigen.

Dort gibt es zwar im Umfeld einige offizielle Stellflächen, wie etwa reihenweise Fahrradbügel auf dem großen Washingtonplatz hinter dem Bahnhof, an dem Hunderte Räder angeschlossen sind. Es ist ein recht geordnetes, aber enges Chaos. Noch krasser ist es am eigentlichen Haupteingang. Dort gibt es eine geringe Anzahl an Stellflächen für Räder. Es stehen nur wenige Bügel zur Verfügung, aber Unmengen an Rädern: an Laternen, an Geländern, an Straßenschildern. Es ist ein völlig ungeordnetes Chaos. Viele Räder sind verrostet und vergessen, umgefallen und kaputt. Dieses Chaos animiert niemanden, mit dem Rad zum Bahnhof zu fahren.

Berliner Zeitung

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