Kriminalgericht

Exklusiver Einblick in Berlins Beweismittel-Lager der Polizei nach 12 Jahren: Hier werden blutverschmierte Hemden und Mordwaffen aufbewahrt

In der zentralen Asservatenstelle herrscht Chaos, sie quillt über. Seit Juli ist sie geschlossen. Ein Besuch in den Räumen, die jahrelang verschlossen waren.

Asservatenkammer in Berlin
Asservatenkammer in BerlinBenjamin Pritzkuleit/Berliner Zeitung

Das Päckchen, vor Jahrzehnten ordentlich eingewickelt in braunes Packpapier und mit einer derben Schnur umschlungen, enthält in der rechten unteren Ecke einen rosafarbenen Aufkleber. „Entmottet“ steht in Druckschrift darauf. Etwas verblasster – aber noch immer entzifferbar – ist das Datum gestempelt: 28. Juni 1961. Es folgt eine krakelige Unterschrift.

In dem Päckchen mit der Nummer 1884 steckt, so ist es der Aufschrift links unten zu entnehmen, eine „Herrenhose, klein kariert, beschädigt“. Sie wurde bei den Ermittlungen zu einem Tötungsdelikt in Berlin sichergestellt, das nunmehr 64 Jahre zurückliegt. Auch der Name des Opfers ist auf dem braunen Packpapier zu erkennen: Jutta R.

Berliner Zeitung

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