Wer braucht schon Robo-Cop? In Berlin wird aktuell ein großer Schritt in Richtung Robo-Firefighter gemacht. Denn die Berliner Feuerwehr testet neuerdings den Einsatz von sogenannten Exoskeletten. Das „Außenskelett“ ist ein mechanisches Gerüst, das am Körper angebracht wird und dem Träger übermenschliche Kräfte verleihen kann. Sie sind wahnsinnig beliebt, bislang allerdings vor allem in Science-Fiktion-Filmen und Videospielen. Nun sollen sie bei der Hauptstadt-Feuerwehr Realität werden.
Die Hersteller moderner Exoskelette versprechen, dass ihre Produkte körperliche Belastung deutlich reduzieren. Der klassischerweise physisch sehr fordernde Beruf des Feuerwehrmanns könnte also der optimale Einsatzbereich sein. Um zu überprüfen, ob sich das in der Realität bestätigt, wurde die Studie „ExoFire“ ins Leben gerufen. Die Berliner Feuerwehr und das Zentrum für Weltraummedizin und Extreme Umwelten der Charité gehen in ihr gemeinsam der Frage nach, wie nützlich Exoskelette im Retter-Alltag sind. Im Fokus steht dabei der praktische Test in verschiedenen Tätigkeitsbereichen, wie die Feuerwehr mitteilte.
Auf dem Prüfstand steht ein aktives, KI-unterstütztes Exoskelett eines europäischen Herstellers. Das motorisierte Unterstützungssystem soll vor allem Hebe- und Tragebewegungen erleichtern. Das Ziel der Studie ist es, die körperliche Belastung bei typischen Tätigkeiten zu messen und die Alltagstauglichkeit zu bewerten.
„Mit physiologischen Messinstrumenten, wie sie auch in der Weltraumforschung eingesetzt werden, können wir sehr genau analysieren, welchen körperlichen Belastungen Feuerwehrkräfte ausgesetzt sind und wie technische Unterstützungssysteme wie Exoskelette diese reduzieren könnten“, sagt Dr. Tomas Bothe vom Zentrum für Weltraummedizin Berlin (ZWMB) der Charité. Auch Dr. Rebecca Prell, Leiterin des Forschungsbereichs der Berliner Feuerwehr, betont die Bedeutung der Studie: „Mit Projekten wie ExoFire schaffen wir die Grundlage dafür, dass Forschung dort ankommt, wo sie wirklich gebraucht wird: bei den Anwendern. So können wir nicht nur die Arbeitsbedingungen verbessern, sondern gestalten die Zukunft der Feuerwehr aktiv mit.“

