Nicht mehr lang, dann kann man für 49 Euro im Monat fast den ganzen Nah- und Regionalverkehr nutzen – von Kap Arkona bis Lörrach, von Görlitz bis Aachen. Das Deutschlandticket kommt im Mai.
Wobei Deutschland nicht Deutschland wäre, wenn nicht jede Menge Kritik laut würde. So kommen immer wieder Bedenken, dass das neue Stammkundenangebot angeblich nur Städtern nützt. Dabei ist der Nahverkehr selbst in der Provinz Meilen besser als anderswo in Europa – auch wenn die Landbewohner das meist gar nicht wissen.
Nach den Erfahrungen mit dem 9-Euro-Ticket gibt es zudem viel Skepsis, ob das Ticket zur Verkehrswende beitragen wird. Dabei war es verfehlt, den Versuch im Sommer mit der Erwartung zu überfrachten, dass die Deutschen wegen eines dreimonatigen Angebots ihre Fahrzeuge abschaffen würden. Das 49-Euro-Ticket bietet nun eine größere Chance, dass sich die Kilometerleistung vom Auto auf den öffentlichen Verkehr verlagert. Als dauerhaftes Angebot kann es langfristig wirken.
Profitieren vor allem wohlhabende Fernpendler?
Natürlich wäre es besser, wenn erst einmal Strecken ausgebaut und noch mehr Züge angeschafft werden. Doch es wäre falsch, wenn Tarifinnovation erst dann möglich würde, wenn der Idealzustand erreicht ist. Ein weiteres Gegenargument ist, dass wohlhabende Fernpendler, die sich ein Haus im Grünen leisten können, profitieren. Allerdings zeigt die Diskussion derzeit eher, dass viele Menschen das Ticket für zu teuer halten – was ebenfalls in dieser Absolutheit die Wirklichkeit nicht trifft.



