Es gibt zwar immer wieder berechtigte Kritik an der Geschäftspraxis der landeseigenen Wohnungsunternehmen, doch der Blick auf die Entwicklung der Mieten zeigt, wie wichtig die kommunalen Gesellschaften für eine soziale Wohnungspolitik in Berlin sind. Mit durchschnittlichen Mieten von 6,29 Euro pro Quadratmeter (kalt) bewegen sich Degewo und Co deutlich unter dem Niveau des Mietspiegels.
Davon profitieren zunächst ganz unmittelbar die Mieter in den rund 340.000 Wohnungen der landeseigenen Unternehmen. Indirekt bekommen aber auch die anderen Berliner Mieter die Folgen zu spüren, weil die niedrigen Mieten der landeseigenen Vermieter in den nächsten Mietspiegel einfließen. Dadurch bleiben die Mieterhöhungsmöglichkeiten für alle anderen Vermieter begrenzt.
Erfreulich ist, dass die Zahl der Wohnungen in den Händen der landeseigenen Unternehmen nach Jahren der Privatisierung seit einiger Zeit kontinuierlich wächst. Denn damit wächst auch der Einfluss auf den Immobilienmarkt der Hauptstadt.
Neubauziele sind in Gefahr
Alarmierend ist jedoch, dass die Neubauziele der landeseigenen Unternehmen in den vergangenen fünf Jahren so stark verfehlt wurden. Von den angepeilten 30.000 neuen Wohnungen wurden nur etwa zwei Drittel errichtet. Die Gründe dafür sind vielfältig. Sie reichen von Personalproblemen in den Genehmigungs- und Planungsbehörden bis hin zu Einwänden von Bürgern. Und Corona führte dazu, dass es auf einigen Baustellen zu Engpässen bei Mensch und Material kam.


