Tradition

„Dafür ist es ein Kleingarten“: Ein Stückchen Frieden in Zeiten der Wohnungsnot

Überall sollen Kleingärten Wohnungen weichen. Da stellt sich die Frage, ob ein Dauerwohnrecht in Gärten nicht die Probleme der Stadt etwas entschärfen könnte.

Elisabeth Schwab an ihrem Hochbeet in der Kleingartenanlage Rathaus Treptow.
Elisabeth Schwab an ihrem Hochbeet in der Kleingartenanlage Rathaus Treptow.Jordis Antonia Schlösser/Ostkreuz

Im Plänterwald ist ringsherum noch alles kahl, aber der Magnolienbaum in der KGA Rathaus Treptow steht in voller Blüte. Zartrosa Kelche leuchtenunter einem wolkenlosen Himmel. Bald wird die Sonne alles in der Kleingartenanlage mit neuen Farben belebt haben. Man ahnt schon, wie es kreucht und fleucht und zwitschert.

Wenn man Andreas Auerbach (72) nach seinen Wünschen für die neue Saison fragt, sollte am besten alles so bleiben, wie es ist. Mit freiem Oberkörper steht der frühere Bauleiter an seiner Gartentür in der Sonne. Den Garten hat er seit 1974. Er wirkt zufrieden, aber das täuscht ein wenig. Auerbach hadert mit einigen Entwicklungen. „Als wir noch nich die janzen Ausländer hatten, war hier allet ruhig“, sagt er. „Mit der Wende is allet Scheiße jeworden.“ Klingt nach Gefahr im Verzug.

Berliner Zeitung

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