Kampftag der Arbeiterklasse

Der „Revolutionäre 1. Mai“ in Berlin: Die Gewalt ist nicht weg – sie ist nur woanders

Es lenkt vom Kern des Problems ab, die traditionelle Randale nur auf erlebnisorientierte Jugendliche zu schieben. Die Gewalt hat verdammt viel mit Politik zu tun.

Andreas Kopietz hat seit 1996 jeden 1. Mai in Berlin verfolgt.
Andreas Kopietz hat seit 1996 jeden 1. Mai in Berlin verfolgt.Bastian Thiery & imago/Nicolaj Zownir (Fotomontage)

Von den Ereignissen am 1. Mai 1987 hörte ich im Westradio. Östlich der Mauer empfing man unter anderem „Radio 100“, dessen Reporter mit überschlagender Stimme live von den Straßenschlachten in Kreuzberg berichtete.

Da drüben war der politische Unmut explodiert. Wie ein Schwelbrand, der bei Sauerstoffzufuhr eine heftige Rauchgasexplosion verursacht. Alle waren überrascht. Vor allem die Polizei. Auch heute ist die Frage: Kann solch ein „Backdraft“ – wie es im Feuerwehrjargon heißt – wieder geschehen? Wo steuert dieses Land hin?

Berliner Zeitung

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