Sollten jetzt auch die Drogen teurer werden, könnte das an einer Verknappung des Angebots liegen. Wochenlang hatten Fahnder vier Männer und eine Frau telefonisch abgehört, observiert und beobachtet, wie diese mit Rauschgift handelten. Dann griffen die Polizisten in Lichtenberg zu. Nach der Festnahme der fünf fanden sie am vergangenen Wochenende in einem Transporter und einer Wohnung insgesamt 20 Umzugskartons. Darin lagen 179 Kilogramm Marihuana und 102 Kilo Haschisch. Die Polizisten fanden auch 4,13 Kilogramm Ecstasy, 1,6 Kilogramm high machende Pilze, 10,5 Kilo Amphetamin, 300 Milligramm pures THC-Destillat und ein Kilo Kokain.
Ähnlich lief es am Dienstag. Bei einer anderen neunköpfigen Bande beschlagnahmten Ermittler 86 Kilogramm Haschisch, 16 Kilo Marihuana, 200 Gramm Kokain, mehr als 300.000 Euro Bargeld, Schmuck im Wert von 45.000 Euro, fünf Autos, einen Karabiner und eine Machete. Mit der Razzia an 15 Orten Berlins waren 200 Polizisten befasst.
Wegen Rauschgiftschmuggels ermitteln Polizei und Zoll noch gegen drei weitere Verdächtige. Als diese am Mittwoch in Lichterfelde 120 Kilogramm Marihuana aus einem Transporter luden, klickten die Handschellen. Einer der Männer hatte eine scharfe Pistole dabei.
Die Mitglieder aller drei Banden bekamen Haftbefehle. Angesichts tausender Tonnen allein an Kokain, die pro Jahr nach Deutschland geschmuggelt werden, dürfte die Händlerszene die Verluste dieser Woche als Schwund verbuchen, und die Vermutung am Textbeginn zur Preisentwicklung war vielleicht doch falsch.

