Wie gefährlich ist Berlin?

Der kriminelle Wochenrückblick: Schwere Prügel im Erotikmarkt

In der zurückliegenden Woche ging es auf den Berliner Straßen wieder brutal zu. Unser Crime-Reporter Andreas Kopietz zieht wie immer seine eigene Bilanz.

Im Erotikmarkt in Schöneberg ging es neulich ziemlich schamlos zu.
Im Erotikmarkt in Schöneberg ging es neulich ziemlich schamlos zu.imago

Hitze und Alkohol ließen in der vergangenen Woche offenbar so manchen durchdrehen. Ziemlich schamlos führte sich etwa ein Mann in einem Erotikmarkt in Schöneberg auf. Als der 42-jährige Betrunkene am Sonntag das Geschäft verließ, merkte er, dass Geld aus seinem Rucksack fehlte.

Er ging wieder rein und traf auf einen Mitarbeiter. Von ihm wollte er sein Geld zurück, holte eine Schere aus der Tasche und bedrohte ihn. Der Mitarbeiter nahm eine Schaufel und schlug den Kunden krankenhausreif.

In der Nacht zum Montag schoss ein 21-Jähriger von einem Balkon in Britz um sich. Von Nachbarn alarmierte Polizisten beschoss er ebenfalls. Doch zielte er daneben. In seiner Wohnung fanden die Beamten eine Luftdruckpistole und Munition. Ein Alkoholtest ergab bei dem jungen Mann einen Wert von 2,7 Promille.

Am Abend meldete sich bei der 110 ein Anrufer, der angab, in Friedrichsfelde von einer Jugendgruppe verprügelt worden zu sein. Er kündigte an, mit Messern zum Tatort zurückzukehren. Kurz nachdem Polizisten dort eintrafen, kam auch der 36-jährige Anrufer – in den Händen zwei Messer und sturzbetrunken. Die Polizisten legten ihm Handschellen an.

Lebensgefährlich verletzt wurde am Dienstagabend in Prenzlauer Berg ein 59-jähriger Obdachloser. In einer Grünanlage hatte ein 48-jähriger Obdachloser – mit 2,5 Promille Alkohol im Blut – mit einem Metallrohr auf ihn eingeprügelt.

Nur zwei Jahre war ein heute 24-Jähriger bei der Polizei. Dann flog er raus – aus gutem Grund, denn er ist rechtsradikal. Auch danach verließ er seinen „rechten Weg“ nicht. Er postete in einer Chatgruppe Naziparolen und auch ein Foto eines Maschinengewehrs, das an der Wand in seiner Wohnung hing. Jetzt hängt es dort nicht mehr. Die Polizei durchsuchte am Donnerstag die Wohnung und beschlagnahmte die Softairwaffe.

Die Maskenpflicht im Nahverkehr regt manche auf. In Weißensee wurde deshalb ein Busfahrer angegriffen. Der 62-jährige Fahrer wies am Donnerstagnachmittag an der Rennbahnstraße einen Fahrgast auf die Maskenpflicht hin, wie die Polizei am Freitag mitteilte. Demnach soll der Unbekannte gegenüber dem Fahrer „Unmut geäußert“ und dann gegen dessen Kopf geschlagen haben. Anschließend flüchtete er.