Wie gefährlich ist Berlin?

Der kriminelle Wochenrückblick: Abgetretene Autospiegel und Ärger unter Ex-Kollegen

In der zurückliegenden Woche ging es auf den Berliner Straßen wieder brutal zu. Unser Crime-Reporter Andreas Kopietz zieht wie immer seine eigene Bilanz.

Am Kottbusser Tor trägt der eine oder andere ein Küchenmesser mit sich herum.
Am Kottbusser Tor trägt der eine oder andere ein Küchenmesser mit sich herum.Berliner Zeitung/Markus Wächter

An dieser Stelle soll es nicht um die Silvester-Krawalle gehen. Manche Reinickendorfer Autobesitzer waren froh, dass ihre Fahrzeuge dem Chaos entkommen waren. Doch dann torkelte ein betrunkener 18-Jähriger heran, der in der Bernauer Straße an 32 geparkten Wagen die Außenspiegel abtrat. Die Polizei konnte ihn festnehmen.

Auch in der Nacht zum Montag war Silvester für einige Jugendliche in Kreuzberg und Neukölln nicht zu Ende. In der Urbanstraße brannten sie Feuerwerk ab. Als die Polizei kam, bewarfen sie die Beamten mit Böllern. Ein 17-Jähriger wurde festgenommen und seiner Mutter übergeben. Danach rief ein Anrufer die Feuerwehr zu einem Feuer in der Silbersteinstraße. Doch vor Ort trafen die Brandbekämpfer nicht auf Feuer, sondern auf eine Jugendgruppe, aus der sie mit Pyrotechnik beschossen wurden. Polizisten nahmen einen 15-jährigen Tatverdächtigen fest und übergaben ihn seiner Mutter.

Das Silvesterchaos wurde von Kriminellen genutzt, um in Charlottenburg durch eine Wand zu gehen. Am Montag bemerkte ein Zeuge im Treppenhaus eines Geschäftsgebäudes am Kurfürstendamm ein Loch in der Wand. Es führte in ein Juweliergeschäft. Die Einbrecher hatten Schmuck und Geld entwendet.

Im U-Bahnhof Kottbusser Tor gerieten am Dienstag zwei Männer im Alter von 28 und 36 Jahren in Streit. Unvermittelt schlug der Jüngere seinem Gegenüber mehrfach mit der Faust ins Gesicht. Der 36-Jährige zog ein Küchenmesser und stach seinem Kontrahenten in die Schulter. Im Polizeiprotokoll steht, dass die beiden früher Arbeitskollegen waren. Um was für eine Arbeitsstelle es sich handelte, notierten die Polizisten, die den Vorfall aufnahmen, nicht.

Mit einem Sportbogen schoss am Mittwoch ein 40-Jähriger in Friedrichshain von seinem Balkon aus auf ein gegenüberliegendes Büro. Als der Büroinhaber daraufhin das Haus verließ, gab der Mann einen weiteren Schuss in seine Richtung ab, wobei sich der Pfeil in einem Baum verfing. Ein SEK mit Hund stürmte dann seine Wohnung und nahm ihn fest.

Die Woche klang aus, wie sie begonnen hatte – mit viel Feuer. Am Freitagmorgen brannten in der Plantagenstraße in Wedding vier Autos. Sie waren angezündet worden. Drei weitere Autos wurde durch die Hitze beschädigt.