Großflughafen

Der Flughafen BER und die verpassten Chancen – darum passt er zu Berlin

„What a weird and ugly airport!“, sagt ein Fluggast. Dabei sollte der BER einst eine „Kathedrale des Luftverkehrs“ werden. Eine Polemik über Berlins provinzielles Problem.

Fotoillustration: Roshanak Amini für Berliner Zeitung am Wochenende. Bilder: Imago

Ist der herrenlose VW vor den Türen des Flughafens BER eine Autobombe? Liegt eine Leiche im Kofferraum? Über ein Jahr stand das Auto auf dem Kurzzeitparkplatz zu den Abflügen. Niemand fühlte sich zuständig. Ein vergessener Koffer hätte sofort für Alarm gesorgt. Erst als die Berliner Zeitung und dann weitere Medien Ende Januar über den herrenlosen VW berichteten, wurde er abgeschleppt.

Das verlassene Auto steht für alles, was in diesem Land, was in Berlin schiefläuft. Es veranlasste uns zu einer tieferen Betrachtung des „Hauptstadt-Flughafens“ – ganz subjektiv, aus Sicht eines Fluggastes.

Denn schon das Ankommen am BER, so die internationale Kennung dieses Provinzflughafens, kann Ohnmachtsgefühle auslösen. Oder Beklemmungen wie in der bedrückend niedrigen Halle, die von allen zu durchqueren ist, die hier mit der Regional- oder S-Bahn anreisen. „What a weird and ugly airport!“, sagt ein älterer Herr aus Israel vor seinem Rückflug, als wir ihn nach seinem Eindruck fragen. Ja, was für ein seltsamer und hässlicher Flughafen! Er habe schon sehr viele Airports auf der Welt gesehen, sagt der Mann. Der hier sei klein, aber umso verwirrender.

Berliner Zeitung

Mit einem Abo weiterlesen

  • Zugriff auf alle B+ Inhalte
  • Statt 9,99 € für 2,00 € je Monat lesen
  • Jederzeit kündbar