Vor genau eineinhalb Jahren verschwand Milina K. aus Luckenwalde spurlos. Noch immer ist das Schicksal der 22-Jährigen unklar. Doch gehen die Ermittler schon lange nicht mehr davon aus, die Vermisste noch lebend zu finden.
„In dem wegen Verdachts eines Tötungsdelikts geführten Verfahren dauern die nach wie vor intensiv geführten Ermittlungen gegen eine namentlich bekannte Person an“, erklärt Sebastian Thiele, der Sprecher der Potsdamer Staatsanwaltschaft, auf Anfrage der Berliner Zeitung.
Milina K. machte gerade eine Ausbildung zur Bürokauffrau, als sie verschwand. Am Abend des 24. September 2021 hatte sich die junge Frau mit zwei Freunden im Nuthepark von Luckenwalde (Teltow-Fläming) getroffen. Die Parkanlage liegt im Stadtzentrum direkt an einer viel befahrenen Straße. Nach Angaben ihrer Freunde soll sich Milina K. zwischen ein und zwei Uhr in jener Nacht zum Sonnabend verabschiedet haben.
Polizeitaucher und Spürhunde im Nuthepark im Einsatz
Die Wohnung von Milina K. liegt nur rund zwei Kilometer vom Park entfernt. Doch dort kam die junge Frau nie an. Ihr Fahrrad wurde später offenbar dort gefunden, wo sie es vor dem Treffen mit ihren Freunden abgestellt hatte.
Milina K. galt als zuverlässig. Als sie am Montag nicht an ihrem Arbeitsplatz erschien und ihr Vater sie auch nicht auf dem Handy erreichen konnte, ging er zur Polizei. Doch Milina K. war volljährig, eine Gefahr für Leib und Leben sahen die Beamten nicht. Daher gingen die Ermittlungen nur zäh voran.
Erst als die junge Frau zwei Wochen später verschwunden blieb, Freunde und Verwandte mit Handzetteln und Suchplakaten ihr Schicksal ergründen wollten, suchten Polizeitaucher den Teich im Nuthepark erfolglos ab. Auch der Einsatz von Spürhunden brachte keine Ergebnisse – im Park konnten keine Spuren der Vermissten gefunden werden.
Trotzdem erklärte die Potsdamer Staatsanwaltschaft noch drei Wochen nach dem Verschwinden von Milina K., es sei oberstes Ziel der Ermittlungen, die junge Frau wiederzufinden. Es hieß, man gehe davon aus, dass sie noch lebe. Zeugen aus dem Umfeld würden befragt, um Anhaltspunkte für den Aufenthaltsort der Vermissten zu finden.
Doch der Optimismus der Fahnder verflog. Milina K. hatte sich seit ihrem Verschwinden nicht mehr bei ihrer Familie und ihren Bekannten gemeldet, was völlig untypisch war. Zudem war das Handy der jungen Frau seit ihrem Verschwinden außer Betrieb. Die Ermittler konnten auch keinerlei Bewegungen auf ihrem Konto feststellen.
Anhaltspunkte für Tötungsverbechen
Da es Anhaltspunkte dafür gab, dass Milina K. einem Tötungsverbrechen zum Opfer gefallen war, übernahm eine Mordkommission die Ermittlungen. Die 1,65 Meter große Milina K. habe den Park weder zu Fuß noch mit einem Taxi oder öffentlichen Verkehrsmitteln verlassen, hieß es kurz darauf bei der Potsdamer Staatsanwaltschaft.
In der Nacht, in der Milina K. verschwand, hatte es nicht geregnet, die Temperaturen lagen im zweistelligen Bereich. Trotzdem trug die junge Frau, als sie letztmalig lebend gesehen worden war, eine hüftlange weiße Winterjacke und eine schwarze Hose aus Leder. Auch ihre schwarze Handtasche, die sie dabei hatte, konnte bis heute nicht gefunden werden.






