Handy-Terror in Berlin

BVG fleht höflich, Fahrgäste leiden: Wie laut darf es im Berliner Untergrund sein?

Die U-Bahn als Bühne für Beziehungsstress und Bürotelefonate. Ein Vergleich mit Tokio, Helsinki und New York zeigt, wie unterschiedlich Städte mit Handy-Lärm umgehen.

In der U8, hier am Alexanderplatz, kann es voll werden. Und laut.
In der U8, hier am Alexanderplatz, kann es voll werden. Und laut.Sabine Gudath/imago

Stellen Sie sich vor, Sie steigen in Berlin in die U8. Es riecht nach U-Bahn, es quietscht, es ist voll. Und dann: „Schatz, ich sage es dir, der Torben hat wieder …“ aus dem Handylautsprecher drei Reihen weiter. Brüllaffen-Alarm. Die Mitfahrenden reagieren wie immer: Augen verdrehen und still leiden. Doch warum sagen wir eigentlich nichts? Und warum ist es anderswo auf der Welt so schön leise?

Seit Ende 2024 versucht es die BVG mit der sanften Methode. Eine neue Stimme in Bussen und Bahnen erinnert uns: „Bitte nehmen Sie Rücksicht. Musik, TikToks und Telefonate gehören ins Ohr.“ Übersetzung: Liebe Fahrgäste, ihr seid nicht allein in eurem Podcast-Studio auf Rädern. Denn die Beschwerden über akustische Privatkonzerte nehmen zu – doch die BVG reagiert mit Höflichkeit. Ob’s hilft? Eher nicht. Andere Städte sind da scheinbar schon weiter.

Berliner Zeitung

Mit einem Abo weiterlesen

  • Zugriff auf alle B+ Inhalte
  • Statt 9,99 € für 2,00 € je Monat lesen
  • Jederzeit kündbar