Bauen & Wohnen

Berliner laufen Sturm gegen Sozialwohnungsbau: „Das ist Marzahn, nicht Manhattan!“

In Marzahn soll ein 17-geschossiger Sozialbau entstehen. Die Anwohner wollen sich das nicht gefallen lassen. Sie kämpfen für ihren Blick ins Grüne – und gegen Betonwüsten.

Ilona Seyfert, Jens-Olav Preuß, Steffi Himmelweit und Anke Preuß (v.l.n.r.) auf dem Balkon ihres Wohngebäudes in Marzahn-Ost. Doch der Blick ins Grüne könnte bald passé sein.
Ilona Seyfert, Jens-Olav Preuß, Steffi Himmelweit und Anke Preuß (v.l.n.r.) auf dem Balkon ihres Wohngebäudes in Marzahn-Ost. Doch der Blick ins Grüne könnte bald passé sein.Ina Schoenenburg/Ostkreuz

„Früher hatten wir hier eine Post, eine Reinigung, einen Blumenladen, eine Bücherei, einen Jugendclub, ein Restaurant und eine Kneipe“, erinnert sich Jens-Olav Preuß. „Jetzt soll die Kleeblattpassage abgerissen und alles vollflächig bebaut werden – mit einem 9-Geschosser vorne und einem 17-Geschosser als Hochpunkt.“ Er zeigt auf die Unterlagen auf dem Tisch in seiner Marzahner Wohnung: Diverse Gebäudevisualisierungen, Grundrisse, Briefe, Zeitungsartikel – zementierte Spuren eines Trauerspiels, das während der Corona-Krise seinen Anfang nahm.

An einem frühsommerlichen Nachmittag versammeln sich vier Nachbarn in der Wohnung der Familie Preuß. Sie liegt im sechsten Stock eines Wohnhauses an der Hohensaatener Straße – mit direktem Blick auf die Kleeblattpassage und den Bezirksplatz.

Berliner Zeitung

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