Körperkameras

Berliner Polizei und Feuerwehr legen ihre Bodycams still

Laut einem internen Rundschreiben kam es bei der Berliner Feuerwehr mit mehreren Geräten zu Vorfällen. Auch die Polizei ist betroffen.

Beamte, die mit den Körperkameras ausgerüstet sind, werden entsprechend gekennzeichnet.
Beamte, die mit den Körperkameras ausgerüstet sind, werden entsprechend gekennzeichnet.Andreas Kopietz

Polizisten und Feuerwehr dürfen ihre gerade erst eingeführten Bodycams nicht mehr verwenden. Laut einem internen Rundschreiben der Behördenleitungen, das dieser Zeitung vorliegt, kam es bei der Feuerwehr mit zwei Geräten zu Vorfällen. Als die betreffenden Mitarbeiter die Körperkameras an die Dockingstation anschlossen, bekamen sie einen Stromschlag.

Auch bei der Hardware der Polizei Berlin sei dieses Problem festgestellt worden, heißt es in der internen Information. „Wir sind im regen Austausch mit unserem Vertragspartner und dem Hersteller, um schnell eine Lösung für das Problem zu finden“, heißt es unter anderem. „Der Betrieb der Bodycam-Technik wird daher bis auf weiteres untersagt, um gesundheitliche Gefahren für die anwendenden Dienstkräfte auszuschließen.“ Es werde mit Hochdruck an der Problemlösung gearbeitet.

Derzeit sind insgesamt rund 300 Beamte von Polizei und Feuerwehr mit Bodycams ausgerüstet. 250 Geräte sind bei der Polizei, 50 bei der Feuerwehr. Mit den Geräten sollen Polizisten und Feuerwehrleute Situationen, die eskalieren, filmen. Aggressive Menschen und Angreifer sollen abgeschreckt und die Lage beruhigt werden. Die Videos sollen als Beweise dienen.

Wie Feuerwehrsprecher Thomas Kirstein auf Anfrage sagte, betrifft das Problem die Basisstationen. Wenn die Kamera beim Schichtwechsel den Träger wechselt, muss sie an der Station angeschlossen werden. An der Station hätten die betreffenden Beamten den Stromschlag bekommen, so Kirstein.

„Die Zwischenfälle sind uns bekannt“, sagte der stellvertretende Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, Stephan Kelm. „Es ist wichtig und richtig, dass hier umgehend reagiert, keinerlei Risiko für unsere Kollegen eingegangen und die Nutzung aller Bodycams vorsorglich untersagt wurde, um die Gründe zu klären und Gesundheitsgefahren auszuschließen. Wir wollen dieses Einsatzmittel flächendeckend, aber es muss sicher sein.“