Er saß an der empfindlichsten Stelle im Berliner Landeskriminalamt. Bis zu seiner Suspendierung war der heute 61-Jährige zuständig für die Beschaffung von Abhörtechnik wie Wanzen und Technik für verdeckte Ermittlungen. Das Logistik-Kommissariat, dessen Chef er war, besorgt unter Legenden zum Beispiel konspirative Wohnungen oder Quartiere für Zeugen, die geschützt werden müssen. Hinzu kommen unter anderem Autos und Telefone. Einen Teil des Geldes für die Anschaffungen soll der Kommissariatsleiter allerdings für sich abgezweigt haben.
Der Beamte, vom Dienstgrad Erster Kriminalhauptkommissar, ist angeklagt wegen des Verdachts auf Untreue und Unterschlagung. Am Dienstag wurde vor dem Amtsgericht Tiergarten der Prozess gegen ihn eröffnet. Doch der Angeklagte erschien nicht. Das Gericht prüft jetzt, ob er unentschuldigt fehlte und ob er zwangsweise vorgeführt werden soll – gegebenenfalls per Haftbefehl. Zwar legte der 61-Jährige ein ärztliches Attest vor, das ihm Verhandlungsunfähigkeit bescheinigen soll. Doch seit Tagen versuchte das Gericht vergeblich, den Arzt zu erreichen, um festzustellen, ob das Attest echt ist.

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