Kommentar zur Pflege-Krise

Deshalb nutzt der Streik bei Vivantes und Charité nicht nur den Pflegekräften

Die Corona-Pandemie hat die Schwächen der deutschen Krankenhaus-Politik für alle sichtbar gemacht. Zeit für einen Umbau des Systems – zum Wohle der Patienten.

Beschäftigte von Vivantes und Charité demonstrieren für einen Tarifvertrag, Entlastung und Lohnangleichungen bei Tochterunternehmen.
Beschäftigte von Vivantes und Charité demonstrieren für einen Tarifvertrag, Entlastung und Lohnangleichungen bei Tochterunternehmen.Volkmar Otto

Berlin-Wenn es gut läuft, gibt es viele Gewinner in diesem Streitfall. Die Pflegekräfte, die ab Montag an den Berliner Landeskliniken in den Ausstand treten. Sie kämpfen für bessere Arbeitsbedingungen. Profitieren könnten auch Vivantes und Charité, die bis Mittwoch den Warnstreik der Gewerkschaft Verdi zu spüren bekommen. Die Unternehmen wollen zwar mehr Personal einstellen, das ist unter den jetzigen Bedingungen aber nicht zu bekommen. Vor allem sind es die Patienten, die im Idealfall den Nutzen haben. Auch diejenigen, die jetzt die größten Leidtragenden des Tarifkonflikts zu sein scheinen, diejenigen in den bestreikten Einrichtungen. Denn im Kern geht es bei den Arbeitsniederlegungen um alle, die künftig einer stationären Behandlung bedürfen. Es geht um die Qualität ihrer Versorgung. In Berlin, vielleicht auch andernorts. Wenn es gut läuft.

Berliner Zeitung

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