Jahnstadion

Asbest am Jahnstadion: Wie gefährlich ist der kontaminierte Bauschutt?

Im April wurde beim Abriss des Jahnstadions überraschend Asbest entdeckt – seitdem wartet der giftige Bauschutt auf seine Entsorgung. Doch das ist schwieriger als gedacht.

Bei den Abbrucharbeiten am Jahnstadion wurde im April überraschend Asbest entdeckt. Seitdem wartet der toxische Schutt auf seine Entsorgung.
Bei den Abbrucharbeiten am Jahnstadion wurde im April überraschend Asbest entdeckt. Seitdem wartet der toxische Schutt auf seine Entsorgung.Jens Kalaene / dpa

Mit dem Abriss des Stadions am Jahn-Sportpark in Prenzlauer Berg sollte eigentlich ein neues Kapitel Berliner Sportgeschichte aufgeschlagen werden: Der ab 1951 errichtete Sportpark am historischen Standort eines ehemaligen preußischen Exerzierplatzes sollte zu einem bundesweiten Vorzeigeprojekt für inklusiven Sport werden. Doch so weit kam es nicht: Denn beim Rückbau der Haupttribüne im April stießen Arbeiter auf Bruchstücke hochtoxischer Asbestplatten.

Laut Fachexperten ist das bei Bauwerken aus der Spätphase der DDR-Zeit keine Seltenheit: Als Mitte der 1980er-Jahre zunehmend bekannt wurde, wie gesundheitsschädlich Asbest tatsächlich ist, und seine Verwendung zunehmend eingeschränkt wurde, entwickelte sich in Ostdeutschland eine zwielichtige Praxis: Statt überschüssige Asbestreste ordnungsgemäß zu entsorgen wurden diese stillschweigend in Hohlräume von Neubauten gekippt oder eingemauert – häufig ohne jegliche Kennzeichnung oder Dokumentation. Die Folge: Viele dieser Altlasten blieben jahrzehntelang unentdeckt und tauchen erst heute bei Rückbauarbeiten wieder auf.

Berliner Zeitung

Mit einem Abo weiterlesen

  • Zugriff auf alle B+ Inhalte
  • Statt 9,99 € für 2,00 € je Monat lesen
  • Jederzeit kündbar