Das ist eine wirklich schöne Gegend im Westen von Charlottenburg, die Straße ist gesäumt von einer langen Reihe besonders gepflegter Herrenhäuser. Deshalb fällt dieses eine Gebäude natürlich auf: Es wirkt ein wenig morbide, fast wie eine Filmkulisse: eine klassizistische Gründerzeitvilla, errichtet um die Jahrhundertwende, halb verfallen und verdeckt von einem wild wuchernden Vorgarten, der aussieht, als hätte ihn seit Jahren niemand mehr betreten. Ein schmaler Weg führt durch das kniehohe Gras, aus den Ritzen der Steinplatten sprießt Unkraut. Die milde Sonne an diesem Frühlingsnachmittag lässt glatt vergessen, wie lang und kalt der Winter war. Plötzlich tritt eine schmale Gestalt aus dem Dickicht hervor. Es ist Peter S., 86 Jahre alt und langjähriger Mieter in diesem Haus.

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