Strahlende Sonne scheint auf die Gärten eines Einfamilienhausgebiets in Marzahn-Hellersdorf – noch zumindest. Denn damit könnte es bald vorbei sein, befürchten die Anwohner. Der Grund: An der Allee der Kosmonauten ist ein mehr als 20 Meter hoher Neubau geplant, direkt vor ihrem Siedlungsgebiet. Bis zu neun Stockwerke sind dafür vorgesehen, die meisten Häuser in der Umgebung haben nur ein oder zwei. In der Nachbarschaft regt sich Widerstand – mehr als 1000 Unterschriften wurden für einen Einwohnerantrag gesammelt, um Druck auf die Lokalpolitik auszuüben.
Der Neubau soll auf einem brachliegenden Grundstück an der Hauptverkehrsader Allee der Kosmonauten entstehen. Vor Jahren gab es hier eine Tankstelle, doch die wurde längst abgerissen, jetzt ist nur noch eine eingezäunte, von Unkraut überwucherte Brache zu sehen. Hinter dem Grundstück befinden sich viele Einfamilienhäuser sowie auf westlicher Seite ein neun- bis elfgeschossiger Plattenbau.
Hier gibt es also Potenzial, um dringend benötigten Wohnraum zu schaffen. Rund 100.000 Wohnungen fehlen derzeit in Berlin, Tendenz steigend. Das Problem: Direkt hinter dem Grundstück führt eine kleine Straße entlang, an der bereits das Siedlungsgebiet beginnt. Die geplanten Wohnblöcke, die auf der Südseite der Einfamilienhäuser liegen würden, wären also nur wenige Meter von diesen entfernt – und ein so großes Haus wirft lange Schatten.

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