Denkmalpflege

Ärger um die „Schlange“ in Wilmersdorf: Wird das Betonmonster zur Dauerbaustelle?

Seit Mai wird an der Schlangenbader Straße gebaut – doch nun stockt die Tunnelsanierung. Anwohner fürchten Bauverzögerungen und hohe Mieten.

Über der „Schlange“ in Wilmersdorf ziehen dunkle Wolken auf: In zahlreichen Wohnungen des denkmalgeschützten Wohnkomplexes wurden asbesthaltige Materialien entdeckt. Nun steht eine umfassende Sanierung an – doch die Kosten drohen aus dem Ruder zu laufen.
Über der „Schlange“ in Wilmersdorf ziehen dunkle Wolken auf: In zahlreichen Wohnungen des denkmalgeschützten Wohnkomplexes wurden asbesthaltige Materialien entdeckt. Nun steht eine umfassende Sanierung an – doch die Kosten drohen aus dem Ruder zu laufen.Soeren Stache/dpa

Die „Schlange“ in Berlin – das wohl bekannteste und zugleich umstrittenste Wohnhochhaus der Hauptstadt. Berüchtigt wegen seiner kriminellen Vergangenheit, berühmt für seine einzigartige Architektur.

Entstanden ist der monumentale Bau Ende der 1970er-Jahre im Stil des sogenannten Brutalismus – eine Architektur, die für ihre kompromisslose Formensprache, rohen Betonflächen und radikale Funktionalität bekannt ist. Der Begriff leitet sich vom französischen „béton brut“ („roher Beton“) ab und bedeutet übersetzt nicht, wie oft angenommen, Brutalität, sondern „ehrliche, unverhüllte Bauweise“.

Neben dem ICC Messezentrum in Westend ist das rund 600 Meter lange Gebäude in der Schlangenbader Straße das berlinweit außergewöhnlichste Exemplar jener Bauart. Schon damals litt der Westen Berlins unter Wohnraummangel – denn Baugrund war in der „eingemauerten“ Stadt ein kostbares Gut.

Abhilfe schaffen sollte jenes von langer Hand geplante Wohnhochhaus in Wilmersdorf – mit integrierter Gewerbenutzung und Nahversorgung in der Erdgeschosszone, gedacht als ein eigener „Kiez im Kiez“.

Berliner Zeitung

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