Das Lied ist knapp vier Minuten lang, rund sechs Jahre alt und hatte mehr als eine Million Klicks auf Youtube. Es handelt von einer großen Liebe und davon, dass die Erde vielleicht bald stirbt. Die Band Soolo singt an einer Stelle: „Es ist mir so egal, dass alles mal endet.“ Doch wichtig ist vor allem der Refrain: „Es sind sieben Milliarden da draußen / Doch wenn ich die Augen schließ’ / Hab ich nur einen vor Augen / um den es wirklich geht.“ Dieses kleine Liebeslied ist jetzt veraltet.
Ab diesem Dienstag, so schätzen es zumindest die Vereinten Nationen, sind es acht Milliarden Menschen auf dem Planeten. Das ist zunächst einmal nur eine Mengenangabe, die klarmacht, dass wir seit 1950 die Bevölkerung mehr als verdreifacht haben. In der gleichen Zeit haben wir die Fläche des Regenwaldgebietes um mehr als die Hälfte dezimiert – und die Artenvielfalt ebenfalls.
Das heißt nicht, dass das Wasser oder die Nahrung zwangsweise knapp werden oder unser CO₂-Abdruck immer größer wächst. Rund zehn Prozent der Menschheit, also 800 Millionen Menschen, produzieren laut UN-Angaben rund die Hälfte des CO₂-Ausstoßes dieser Erde. Genau wie sauberes Wasser und Zugang zu Bildung sind diese Dinge sehr ungerecht verteilt. Doch die Chefin des UN-Bevölkerungsfonds, Natalia Kanem, sieht in der Zahl acht Milliarden auch etwas Positives: „Sie ist auch deshalb so hoch, weil die Kindersterblichkeit gesunken ist und sich die Gesundheitssysteme verbessert haben.“
Der achtmilliardste Mensch wird sehr wahrscheinlich in Afrika oder Asien geboren werden. Schon diese acht Länder machen die Hälfte der Bevölkerung aus: Indien, Nigeria, Ägypten, Kongo, Äthiopien, Pakistan, Philippinen und Tansania. Zusammen mit China macht uns diese Zahl auch bewusst, wie klein Europa ist – und wie angewiesen auf gute Beziehungen.


