Kommentar

100 Tage Senat: Wie Frauen besser regieren

Die rot-grün-rote Regierung in Berlin hat die erste Bilanzmarke erreicht. Es gibt viel Konfliktpotenzial, aber  wenig Streit. Das hat mehrere Gründe.

Seit 100 Tagen im Amt, der rot-grün-Rote Senat unter Führung der Regierenden Bürgermeisterin Franziska Giffey
Seit 100 Tagen im Amt, der rot-grün-Rote Senat unter Führung der Regierenden Bürgermeisterin Franziska GiffeyBenjamin Pritzkuleit

Dieser neue, nun schon 100 Tage alte Berliner Senat verfügt über Potenzial – für herrlichen Streit und großen Krawall. Schon die Startbedingungen versprachen politische Unterhaltung: Die Linkspartei stellte sich angesichts ihres schlechten Wahlergebnisses auf Opposition ein und rutschte dann doch noch auf die Regierungsbank. Sie müsste sich nun eigentlich profilieren, so dachte man, im Zweifel auf Kosten der Koalitionspartner. Da waren die Grünen, die bereits die Hand an die Bürotür der Regierenden Bürgermeisterin legten und dann doch noch abgefangen wurden. Ihre Spitzenkandidatin Bettina Jarasch war Supersenatorin geworden und stand unter Druck zu beweisen, dass sie doch die bessere Regierungschefin gewesen wäre. Dann natürlich die SPD, die bis heute ihr Glück nicht fassen kann, dass sie mit ihrem schlechtesten Wahlergebnis aller Zeiten zum, nun ja, größten Koalitionspartner wurde. Und obendrauf hatte SPD-Spitzenfrau Franziska Giffey ja eigentlich ein anderes Bündnis im Sinn gehabt (FDP statt Linke) und war von der eigenen Partei zurückgepfiffen worden.

Berliner Zeitung

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