Technik killt Kultur? – Das sollte das Thema sein, über das sich der Kulturstaatsminister Wolfram Weimer und der Komiker Jan Böhmermann am Mittwochabend auf der Bühne des wirklich voll besetzten Miriam-Makeba-Auditoriums des HKW unterhalten. Das Interesse war riesig, und wohl vor allem befeuert durch das, was in der letzten Woche passiert ist. Und darüber sprechen Böhmermann und Weimer dann zum Glück auch: Die Ausladung des Rappers Chefket, der am Tag davor, am 7. Oktober, auf ebendieser Bühne hätte spielen sollen, dem dies aber untersagt wurde. Denn Wolfram Weimer hatte bei Chefket Antisemitismus entdeckt.
Es ging mit anderen Worten um Macht, um die Frage, was Politik darf und was nicht, um die Freiheit der Kunst. Und darum, wer Chefket nun eigentlich ausgeladen hat.
Die Rollenverteilung, hier der rebellische Satiriker, dort die Staatsmacht, drückt sich schon in der Kleidung aus: Böhmermann trug Sneakers, eine Sporthose und einen grauen Hoodie, der Kulturstaatsminister einen Anzug, dazu eine blassrosa Krawatte, die im Eifer des Wortgefechts irgendwann ziemlich verrutscht war.

Mit einem Abo weiterlesen
- Zugriff auf alle B+ Inhalte
- Statt 9,99 € für 2,00 € je Monat lesen
- Jederzeit kündbar
Sie haben bereits ein B-Plus? Melden Sie sich an
Doch lieber Print? Hier geht's zum Abo Shop
