Im vergangenen Jahr stellten rund eine Million Menschen in den EU-Staaten sowie Island, Liechtenstein, Norwegen und der Schweiz Asylanträge. Das teilte die Asylagentur der Europäischen Union (EUAA) mit Sitz in Valletta, Malta, am Dienstag mit.
Dies entspricht einem Anstieg von etwa 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt wurden in den sogenannten „EU+“-Ländern etwa 996.000 Anträge auf internationalen Schutz registriert, meldete die Agentur.
In 2022, 🇪🇺 countries received 996 000 asylum applications.
— EU Agency for Asylum - EUAA (@EUAsylumAgency) July 4, 2023
71% of these applications were lodged in 🇩🇪 (244 000) 🇫🇷 (156 000) 🇪🇸 (118 000) 🇦🇹 (109 000) 🇮🇹 (84 000).
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Zusätzlich zu den etwa vier Millionen Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine, die keine aufwendigen Asylverfahren durchlaufen müssen, suchten im Jahr 2022 laut EUAA also insgesamt rund fünf Millionen Menschen in Europa Schutz.
Obwohl die Rekordzahlen von 2015 (1,4 Millionen) und 2016 (1,3 Millionen) nicht erreicht wurden, verzeichneten einige EU-Länder laut EUAA mehr Asylanträge als je zuvor seit Beginn der europaweiten Aufzeichnungen im Jahr 2008. Dazu zählen unter anderem Österreich, Frankreich, Spanien und Portugal.
Asylagentur der EU: Die meisten Anträge wurden in Deutschland gestellt
Im Bericht der EUAA ist von einem „erheblichen Druck auf die nationalen Systeme“ die Rede. Die meisten Asylanträge wurden in Deutschland (244.000), Frankreich (156.000), Spanien (118.000), Österreich (109.000) und Italien (84.000) gestellt. Die Mehrheit der Antragsteller stammt aus Ländern wie Syrien, Afghanistan, der Türkei, Venezuela und Kolumbien. Unter den Antragstellern befanden sich 42.000 unbegleitete Kinder und Minderjährige, die höchste Anzahl seit 2016. Davon waren fast zwei Drittel Afghanen oder Syrer.


