Medien

„Im Seichten kann man nicht ertrinken“: Der Medienmanager Helmut Thoma ist tot

Der österreichische RTL-Gründer starb bereits am 3. Mai im Alter von 86 Jahren in Wien.

Helmut Thoma (1939–2025)
Helmut Thoma (1939–2025)Rolf Vennenbernd/dpa

Der Pionier des Privatfernsehens, Helmut Thoma, ist tot. Laut der österreichischen Nachrichtenagentur APA, starb Thoma an Herzversagen in Wien. Er wurde 86 Jahre alt. Thoma war von Haus aus Jurist und begann 1966 als juristischer Mitarbeiter beim ORF, bevor er als Prokurist zu Radio Luxemburg wechselte, dort Programmdirektor wurde und am Anfang 1984 die Direktion des Privatfernsehens von RTLplus verantwortete. Ab 1986 stand er RTLplus Deutschland als Sprecher der Geschäftsführung insgesamt 14 Jahre vor.

Helmut Thoma im Jahr 1983
Helmut Thoma im Jahr 1983Sven Simon/imago

Nach seinen Jahren bei RTL war Thoma von 1998 bis 2002 Medienbeauftragter des damaligen Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen, Wolfgang Clement. Im Sommer 2007 gründete er das Medienberatungsunternehmen TT-Studios. Der geborene Wiener, von dem der vielsagende Satz „Im Seichten kann man nicht ertrinken“ stammt, bescherte Deutschland Formate wie „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“, „Tutti Frutti“, „Der heiße Stuhl“ und Magazine wie „Explosiv“ und „Exklusiv“.

Auch die Nachmittagstalks der Neunziger mit Bärbel Schäfer, Hans Meiser und Ilona Christen gingen auf seine Kappe. Er war bekannt für markige Sprüche, unter anderem auch diesem: „Wer dem Trend hinterherläuft, sieht nur seinen Hintern.“ Mit seinem Gespür für quotenträchtige Sendungen machte Thoma RTL zu einem der profitabelsten Fernsehsender, der auch 2025 einen erfolgreichen Start hinlegte und klarer TV-Sieger bei den 14- bis 29- und 14- bis 49-Jährigen ist. Der Medienmanager erhielt viele Auszeichnungen, darunter die „Goldene Kamera“, den „Bambi“ und den „International Emmy Award“. Er war dreimal verheiratet, sein Sohn Harald folgte ihm ins Medienbusiness.