Seit 35 Jahren bin ich Journalist. Immer wenn ich glaube, schon alles im Job erlebt zu haben, biegt ein Bus um die Ecke. Am vergangenen Sonntag war es wieder so weit: Der „Adenauer SRP+“ parkte am Ufer der Spree und öffnete seine Lautsprechertore, aus denen es ohrenbetäubend „Scheiß AfD“ schallte. Und zwar mitten in der Aufzeichnung des Sommerinterviews der ARD mit Alice Weidel. Wenn ich mein Geld als Satiriker verdienen müsste, würde ich mich vor Verzweiflung in meinen gespitzten Bleistift stürzen – denn die Realität macht mich arbeitslos. Wer sich die absurden Vorgänge des Sonntags ausgedacht hätte, wäre als grottenschlechter Kabarettist von der Bühne gebuht worden.

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