Porträt

Wer zu früh bremst, lernt nichts dazu: Die Schauspielerin Julischka Eichel drückt auf die Tube

Wenn man eingeschüchtert und untergebuttert wird, liegt es nicht immer am Machtgefälle, sondern auch an einem Mangel an Mut und Solidarität. Für Julischka Eichel ist das künstlerische Praxis.

Julischka Eichel
Julischka EichelThomas Meyer/Ostkreuz

Dass Julischka Eichel eines Tages im Max-Reinhardt-Zimmer des Deutschen Theaters Interviews geben würde, hätten die schwäbischen Dorfnachbarn in ihrer Kindheit nicht gedacht. Anlass ist die bevorstehende Premiere „Die drei Leben der Hannah Arendt“, deren Haltung und Denkmut Julischka Eichel bewundert. Welche Ehre! Zwölfmal hat sich Julischka Eichel, Tochter einer Sozialpädagogin und eines Schreiners, aufgewachsen kurz vor der Schwäbischen Alb in einem 700-Seelen-Nest bei Tübingen, bei Schauspielschulen beworben. „Alle im Dorf haben gedacht, ich bin plemplem, aber meine Eltern hielten zu mir und unterstützten mich.“ Sie fuhren ihre Tochter mit dem Auto zum Bahnhof und holten sie wieder ab. Gaben ihr Hoffnung und Zuversicht mit auf den Weg und nahmen sie mitsamt ihren Enttäuschungen wieder in Empfang.

Berliner Zeitung

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