Lothar Trolle sprach leise, mit selten schönem Sachsen-Anhalter Singsang, und nach jedem zweiten Satz kicherte er über das Gesagte, ohne sein Gesicht auch nur um Haaresbreite zu verziehen. Oder er kommentierte es mit den Worten: „Ist doch toll, oder?“ Nicht, weil er über seine Formulierungen so froh war, sondern weil er mit ihnen eine Entdeckung nach der anderen machte. Sein literarisches Wahrnehmungswesen knabberte und hebelte mit Begriffen und Kontexten an der Wirklichkeit herum, verschob sie um das eine oder andere Millimeterchen, rückte sie in eine andere Farbe oder Deutlichkeit. Sein Schreiben war Spiel und Handwerk, Bohrung und Sammlung.

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