Berlin

RBB vor dem finanziellen Abgrund: Ohne Vision in eine ungewisse Zukunft

Angst, Wut und viele Fragen: Auf der RBB-Belegschaftsversammlung erklärt Intendantin Demmer die geplanten Sparmaßnahmen. Dass sie selbst zur Krise beigetragen hat, erwähnt sie nicht.

Der RBB muss sparen: Historischer Stellenabbau steht bevor.
Der RBB muss sparen: Historischer Stellenabbau steht bevor.Benjamin Pritzkuleit

Die Stimmung im Studio A des Hauses des Rundfunks ist frostig, als an diesem sonnigen Freitag Anfang April die Belegschaftsversammlung des RBB beginnt. Mal wieder geht es ums Sparen. Nur diesmal ist es ernst.

22 Millionen Euro muss der RBB in den kommenden zwei Jahren kürzen. Hunderte Jobs werden davon betroffen sein. Die Rede ist von mehr als 250 Mitarbeitern, die gehen müssen. Einen solchen Stellenabbau hat es noch nie gegeben beim RBB.

Nicht überraschend also, dass der sonst übliche Applaus an diesem Tag ausbleibt, als Intendantin Ulrike Demmer das Wort ergreift. Zunächst spricht sie von großen globalen Veränderungen, vor deren Hintergrund die Probleme des RBB klein erscheinen. Es klingt, als solle das ein Trost sein.

Dann spricht sie über die Rundfunkbeiträge, die nicht mehr steigen. Als wäre das die Hauptursache für die Finanzprobleme des RBB. Dabei weiß jeder hier: Die strukturellen Defizite bestünden auch mit einer Erhöhung um 58 Cent. Dass Demmer selbst zur Krise beigetragen hat, erwähnt sie nicht.

Berliner Zeitung

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