Gastbeitrag

Polens Reparationsforderungen: So irre, wie die Deutschen sagen, sind die Ansprüche nicht

Polens Reparationsforderungen sind alt – und politisch brisant. Schon 1970 versuchte Willy Brandt, sie mit Moskaus Hilfe zu entschärfen. Ein Gastbeitrag.

Ruinen von Warschau: Die Stadt wurde von den Deutschen im Zweiten Weltkrieg nahezu komplett zerstört.
Ruinen von Warschau: Die Stadt wurde von den Deutschen im Zweiten Weltkrieg nahezu komplett zerstört.PRASA/Prasa/dpa

Die Frage der Reparationen für Kriegsschäden aus dem Zweiten Weltkrieg in Polen wurde in den letzten Tagen erneut heiß diskutiert. Die deutsche Regierung vertritt den Standpunkt, dass diese Frage „rechtlich abschließend geklärt“ sei, da Polen im Jahr 1953 auf sie verzichtet habe. Damit habe Polen keinen Anspruch mehr auf Entschädigung. Anfang der 1970er-Jahre vertrat die damalige Bundesregierung jedoch eine andere rechtliche Einschätzung. Damals ging man in Bonn davon aus, dass „wir im Falle Polens nicht um das Nationalgeschädigtenproblem herumkommen“.

Berliner Zeitung

Mit einem Abo weiterlesen

  • Zugriff auf alle B+ Inhalte
  • Statt 9,99 € für 2,00 € je Monat lesen
  • Jederzeit kündbar