Das Hoven steht schon seinem Namen nach dafür, dass Homophobie nicht in Stein gemeißelt sein muss. Benannt hat der Chef Danjel Zarte sein charmantes Café-Restaurant in Neukölln nach seinem inzwischen verstorbenen Vater, der mit Nachnamen Althoven hieß.
Fast bis zum Ende seines Lebens hatte Althoven homophobe Einstellungen. Ein Jahr vor seinem Tod kam es zu intensiven Aussprachen dazu zwischen Vater und Sohn. Ergebnis: eine Kehrtwende. Der Vater unterstützte seinen Sohn auch finanziell bei der Eröffnung des queeren Ladens.
Doch das ist leider nur ein Teil der Wahrheit. Immer wieder wird das Hoven attackiert und besudelt. Auf die Scheibe wurden schon mal SS-Runen geschmiert. Da ist es auch kein Trost, dass die Gewaltstatistik sagt: In Mitte gibt es mehr Queerphobie als in Neukölln. In was für einem Berlin wollen wir leben? Diese Frage dürfte sich auch den Menschen hier im Reuterkiez Ecke Pflüger-/Nansenstraße stellen.
Das Hoven kennt seine Antwort schon und schmeißt ein Straßenfest, ein Festival der Liebe. Ein Wochenende voller Konzerte (mit Music-Acts wie Leopold und Moritz Bäckerling), Drag-Performances, Kinderschminken, Lesungen und Diskussionsrunden. Im benachbarten Il Kino wird anlässlich des Fests der grandiose Coming-of-Age-Film „Die Mitte der Welt“ mit Louis Hofmann und Jannik Schümann in den Hauptrollen gezeigt.


