Aus größeren Stoffen kann die Geschichte einer Band nicht gestrickt werden als die Saga der Libertines: Anfang der Nullerjahre zählten Pete Doherty und Carl Barât zu den anmutigsten und nicht zuletzt glühendsten Verheißungen des Indie-Rocks. Dann kosteten ihnen ihre Träume beinahe das Leben. Über allem schwebte ein Bruderstreit biblischen Ausmaßes.
Doch da stehen sie im Jahr 2025, am Mittwoch, dem 5. Februar: leibhaftig und vereint, an einem Winterabend in der Berliner Columbiahalle. Doherty trägt einen Hut auf dem Haupt, Barât eine Schiebermütze über der Stirn. Bassist John Hassall hat sich eine Krawatte um den Kragen gebunden – lammfromm wirkt er und scheu. Die britischen Lads stecken in ihren Vierzigern, ihre äußere Schale formen schwarzgraue Anzüge. Nur der funkenstiebende Gary Powell greift auf einen dem Schlagzeugspiel gemäßen Trainingsanzug zurück.

Mit einem Abo weiterlesen
- Zugriff auf alle B+ Inhalte
- Statt 9,99 € für 2,00 € je Monat lesen
- Jederzeit kündbar
Sie haben bereits ein B-Plus? Melden Sie sich an
Doch lieber Print? Hier geht's zum Abo Shop
