HipHop

Teuterekordz aus Prenzlauer Berg feuern Mitglied: „Grenzen überschritten“

Die angesagte HipHop-Crew Teuterekordz aus Prenzlauer Berg hat sich von einem ihrer Mitglieder getrennt: „Bitte seht von Fragen nach weiteren Details oder Spekulationen ab.“

Die HipHop-Crew Teuterekordz samt ihrem Ex-Mitglied Beko (2.v.l.) aus Prenzlauer Berg
Die HipHop-Crew Teuterekordz samt ihrem Ex-Mitglied Beko (2.v.l.) aus Prenzlauer Bergphilipp gladsome

Benannt haben sie sich einst nach ihrem Treffpunkt in Prenzlauer Berg: dem Teutoburger Platz. Seit 2019 feiert die Rap-Crew Teuterekordz beachtliche Szene-Erfolge mit EPs wie „Großstadtromantik“ und Alben, die Titel wie „Saufn Ravn“, „Kein Nirvana“ oder „Abfuckboys“ tragen. In ihren straßenkrediblen Rap pflanzen sie kräftig Anarcho-Attitüde mit Punk-Wurzeln. In Berlin bespielen sie mittlerweile mittelgroße Locations wie das Astra-Kulturhaus – landesweit aber auch größere Festivals wie das Hurricane. Besonders ist bei ihren Konzerten, dass sie ein Awareness-Team dabei haben.

Ein gutes halbes Jahr nach Erscheinen ihres jüngsten Albums „Zentrum“ sorgen Teuterekordz nun in anderer Hinsicht für Aufsehen: Auf Instagram verkünden die Rapper aus Prenzlauer Berg, dass sie sich unlängst von ihrem Mitglied Beko getrennt haben. Das hatte offenbar eine Vorgeschichte: „Leute, wir müssen euch mitteilen, dass wir Beko von Teuterekordz ausgeschlossen haben“, so vermeldete die Gruppe (kurz: Teute) via Instagram.

Der Grund sei laut Teute, dass Beko „Grenzen überschritten“ habe „gegenüber anderen Menschen, insbesondere Frauen“. „Gemeinsam mit betroffenen Personen bewerten wir sein Verhalten als übergriffig“, heißt es in ihrem Insta-Post. Aus ihrer Sicht spiele dabei auch „eine Konsumproblematik“ eine Rolle, die aber „in keiner Weise eine Entschuldigung“ sei. In den Rap-Texten von Teute geht es oft um Alkohol- und Drogen-Eskalation.

Die Band betont weiterhin, sich auf ihren Konzerten und darüber hinaus um „ein achtsames Miteinander“ zu bemühen. „Soweit wir es sagen können, will Beko versuchen, an sich zu arbeiten. Absichtserklärungen reichen hier aber nicht.“ Zudem bitten Teute (die nun offenbar nur noch aus fünf Rappern sowie dem Produzenten ArkonaBeats bestehen) darum, „von Fragen nach weiteren Details oder Spekulationen“ abzusehen: „Die Entscheidung, individuelle Erfahrungen zu teilen, liegt alleine bei den betroffenen Personen.“

Teuterekordz begründen Entscheidung: „Absichtserklärungen reichen nicht“

Für psychologische Unterstützung und zur Aufarbeitung von (möglicherweise weiteren) Vorfällen aus dem Kontext Teuterekordz hat die Band eine Anlaufstelle eingerichtet, die laut Teute von einer Psychologin und ihrem Awareness-Team betreut werde. Das Statement von Teute auf Instagram schließt mit den Worten: „Es tut uns leid, dass ein solches Verhalten in unserem Umfeld stattgefunden hat“ und einer Auflistung von Hilfetelefonnummern – etwa zu Gewalt an Frauen und auch an Männern.