Die Tempelhofer Rapperin Ikkimel ist nicht gerade für eine prüde Sprache berühmt: „Aszendent Bitch“ hieß 2023 schon ihre Debüt-EP. Ein vielen Hobby-Astrologen bis dato wohl unbekannter Sternzeichen-Aszendent. Ikkimel klebte ihn trotzdem an den Deutschrap-Himmel. Und so ging es auch weiter: Drogen, Sex und Partys – das ist die Themen-Palette in Ikkimels Pop-Lyrik. „Keta und Krawall“ hieß 2024 eine Single. Ikkimel selber bezeichnet ihr musikalisches Genre treffsicher als „Fotzenstyle.“ Als Kontrapunkt zum Mackertum.
Wie geschmackvoll man das findet – darüber ließe sich sicher streiten. Vielleicht einfach mal ausprobieren auf der nächsten Party? Der Hessische Rundfunk beispielsweise weigerte sich 2024 vor der Europawahl, einen Wahlwerbespot von Die Partei auszustrahlen, in dem auch der explizite Ikkimel-Track „Hat sie nicht gesagt“ Anwendung fand. „Jugendgefährdende Inhalte“ vermutete der öffentlich-rechtliche Sender. Die Partei zog dagegen vor Gericht, erfolgreich: Der Spot durfte beziehungsweise musste letztlich auf dem Sender laufen.
Nun gibt es Neuigkeiten aus dem Hause Ikkimel: die Single „Unisexklo“. Was hat es damit auf sich? Die mitunter auch an Berliner Universitäten beliebte All-Gender-Toilette scheint im Ikkimelschen Lied Hotspot einer Orgie zu sein. Kostprobe? „Treffpunkt ist das Unisexklo / Steck dir deine Uni in’ Po“, rap-rotzt Ikkimel heraus. Sie ist so frei. Selbstironisch ins Quadrat potenziert. „Ficki-ficki“, Schlampen, Tangas, so geht das Lied in etwa weiter. Motto? „Stoffen, ficken, schallern.“ Das hinterlässt Spuren beim Verkehr: „Seine Sitze sind beschmiert von mei’m Lipstick / Mein Outfit ist garantiert nicht blickdicht.“ Ikkimels Texte allerdings sind es auch nicht.


