Samples können teuer werden im Musik-Business. Vermutlich weiß das niemand besser als die britische Band The Verve, die 1997 in vielen Ländern einen riesigen Sommer-Melancholie-Hit landete mit „Bitter Sweet Symphony“. Haken bei der Sache: Das markante Streicher-Riff in dem Song entstammt dem Rolling-Stones-Song „The Last Time“ von 1965. The Verve hatten die Rechte daran nicht gründlich genug geklärt – mit der Folge, dass sie hinterher einen Großteil der Mammut-Einnahmen an die Rechteverwalter der Rolling Stones abführen mussten. Ganz und gar nicht sweet, sondern einfach nur bitter.
Ähnlich sieht es aus bei Sean Combs und bei Sting: Sean Combs releaste 1997 unter seinem damaligen Künstlernamen Puff Daddy eine Abschiedshymne auf seinen erschossenen Freund, den Rapper The Notorious B.I.G.: „I’ll Be Missing You“. Der Song ist unverkennbar ein Pastiche des The-Police-Songs „Every Breath You Take“ von 1983.
Die Lizenz dafür hatte Puff Daddy nicht erworben. Sting (zu Deutsch: Stachel), der den Song damals für seine Band The Police geschrieben hat, fand es nicht so witzig, sondern zog vor Gericht und bekam dort recht.
Nope. 5K a day. Love to my brother @OfficialSting! 😎 ✊🏿🫶🏿 https://t.co/sHdjd0UZEy
— LOVE (@Diddy) April 5, 2023
Mit der Folge, dass Puff Daddy (der sich inzwischen Diddy nennt) seither kräftig blechen muss. Wie viel genau? Der New Yorker Radiosender 105.1 FM wollte es wissen und fragte Sting in seinem „Breakfast Club“ 2018: ob es wirklich die 2000 Dollar täglich seien, die Summe, die gerüchteweise zirkulierte? Sting bestätigte.
Doch nun ist unklar, ob das stimmen kann. Denn Sean Combs veranschlagte die Summe in einem Tweet vom 5. April 2023 etwas höher: 5K, also 5000 Dollar. Mit dem Zusatz: „Love to my brother Sting“ und einem Herzhände-Emoji. Cute. Vermutlich sind für Multimillionäre wie Sting und Sean Combs 2000 Dollar oder aber 5000 Dollar eh so ziemlich dasselbe.

