HipHop

Nein zum Kriegsdienst von Rapper Disarstar: „Die sitzen in Palästen und dann reden sie von Wehrpflicht“

Mit Adorno und Reinhard Mey im Gepäck stellt der marxistische Rapper Disarstar in kriegerischen Zeiten klar: „Meine Söhne geb’ ich nicht.“ Auch E-Panzer und Baerbock kommen nicht gut weg.

Hält nichts von der Wehrpflicht: Rapper Disarstar, hier 2019 live im Lux Hannover.
Hält nichts von der Wehrpflicht: Rapper Disarstar, hier 2019 live im Lux Hannover.Future Image/imago

Der auch in linken Berliner HipHop-Kreisen breit rezipierte Hamburger Rapper Gerrit „Gerry“ Falius alias Disarstar, Jahrgang 1994, hat sich in die Wehrpflichtdebatte eingeschaltet. „Meine Söhne geb’ ich nicht“ heißt sein neuester Track, erschienen am 20. Juni, und wird Protestlied-Kenner direkt an das fast gleich betitelte „Nein, meine Söhne geb’ ich nicht“ von Reinhard Mey von 1986 erinnern, aus der Zeit des Kalten Krieges. „Die sitzen in Palästen und dann reden sie von Wehrpflicht“, rappt Disarstar. Im Video sehen wir unter anderem das Kriegerdenkmal am Hamburger Dammtor von 1936. „Deutschland muss leben, und wenn wir sterben müssen“ steht über den Köpfen der Marschierenden.

„Elektro-Panzer, Feminismus, Annalena Baerbock. Wir kommen zu eurem Krieg nicht“, heißt es dagegen bei Disarstar. Die Zeile nimmt wohl Bezug darauf, dass sich gerade die Grünen weit von ihren ultrapazifistischen Wurzeln entfernt haben. Zudem beraten die Koalitionspartner von Schwarz-Rot derzeit darüber, ob die angestrebte Vergrößerung der Bundeswehr über Freiwilligkeit oder nur über die Rückkehr zur Wehrpflicht erreichbar sei. Disarstar spricht in seinem Lied von „Kriegstreibern bei Lanz“.

Berliner Zeitung

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