Er meldet sich aus „Deutschland, Sachsen, Leipzig, Westplatz“ zu Wort: Der Rapper HeXer, Mitte 20, beschreibt auf seinem neuen Song „Jeden Tag“ die Stimmung in seiner Heimatstadt kurz vor der Bundestagswahl 2025. Gut ist sie nicht: „Seit spätestens vier Jahren sehe ich gefühlt hier jeden Tag nur graue, gestresste Gesichter“, rappt er. Seine „Homies im Park ziehen Fresse“ und haben, obwohl sie dem kapitalistischen Systemdruck nachgeben, doch keine Zukunft: „Sag mir, was dran gerecht ist?“, fragt HeXer.
Artikuliert sich hier einer der zahlreichen jungen ostdeutschen männlichen AfD-Wähler? Mitnichten. Im Musikvideo posiert HeXer vor Transparenten mit gesprayten Aufschriften wie „FCK AFD“ oder „Klassenkampf“. Nach wohlfeilem Brandmauer-Feel-Good-Aktivismus klingt der Song aber auch nicht. Viel zu wütend ist der Ton, viel zu düster die Beschreibung seines Leipziger Umfeldes: „Keiner hier regelt was / Sehe die Scheiße jeden Tag“, rappt er.

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