Jassin schläft heute Nacht in Neukölln, wie so oft. Morgen geht’s zurück nach Wittenberg. Eine gute halbe Stunde mit dem ICE von Berlin in die Lutherstadt. Easy. Kaum länger als ein halber Ringbahn-Ritt. Jassin (bürgerlicher Nachname: Awadallah), dieser Mann von 19 Jahren, ist der junge Rapper aus dem Osten; der, von dem gerade alle reden.
Und obwohl sich Jassin auch auf seiner frischgepressten Debüt-EP „Kinder können fies sein“ stark an seiner Heimat in Sachsen-Anhalt abarbeitet, mit dem AfD-Aufschwung hadert, so sagt er bei unserem Treffen doch: „Ganz viel hält mich in der ostdeutschen Provinz. Ich komme ja von da. Ich mag die Menschen. Ich mag sie sehr, sehr gerne.“ Sein Umfeld habe seinen Charakter geprägt. „Ich mag die Ehrlichkeit und die Härte im Osten. Ich mag es, nicht gleich jedem Menschen zu trauen. Mit dieser Skepsis bin ich aufgewachsen.“ Das habe zwar auch Nachteile. „Aber ich glaube, das hat mich geformt und ist in mir.“

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