ESC

Jan Böhmermann lästert in Schmäh-Song über ESC-Deutschland: „Allemagne Zero Points“

Der ZDF-TV-Satiriker nimmt in einem neuen Song die deutschen Misserfolge bei den letzten Eurovision-Song-Contest-Ausgaben aufs Korn. Warum tut er uns das an?

Lästert über deutsche Misserfolge beim ESC: Jan Böhmermann
Lästert über deutsche Misserfolge beim ESC: Jan BöhmermannHenning Kaiser/dpa

Jan Böhmermann spielt mit den Ängsten von Millionen deutscher Eurovision-Song-Contest-Fans. Denn von denen dürften viele hoffen, dass der „Blood & Glitter“-Song der deutschen Rockband namens Lord of the Lost nicht gar zu leer beziehungsweise lost ausgeht in Liverpool am Samstagabend. Es wäre eine ziemliche Blamage.

Doch ESC-Fans, die für Deutschland die Daumen drücken, sind ja leiderprobt: Wenn nach den performten Songs die Punkte verteilt werden beim Eurovision Song Contest, muss man in Allemagne aka Germany gemeinhin zittern: Denn oft bekommen wir aus anderen Ländern eher wenig Punkte in den letzten Jahren.

Allein die Bilanz der letzten sieben Jahre ist ernüchternd: dreimal vorletzter, dreimal letzter Platz. Auch der Worst Case wurde dreimal schon wahr: insgesamt null Punkte. In der Geschichte des Eurovision Song Contest gab es das sogar schon dreimal für Deutschland, zuletzt 2015. Mit diesem Worst-Case-Szenario spielt nun auch Jan Böhmermann in seinem neuen Schmäh-Song. Der Name ist Programm: „Allemagne Zero Points“. Deutschland? Null Punkte! Doch was konkret passiert in dem Song?

Im Stil von 80s-Synth-Pop singt Böhmermann unter anderem in der Strophe: „We don't do dancers, we do panzers.“ Unschwer zu erkennen: ein Seitenhieb auf die deutsche Rüstungsindustrie. Oft wiederholt werden die beiden Motto-Zeilen „Germany Zero Points“ und „Allemagne Zero Points“. Und was führt Böhmermann mit dem Song im Schilde?

Auf Instagram behauptet der ZDF-Satiriker in seinem Post vom 9. Mai: „Gemeinsam mit einem internationalen Songwriter-Team aus fünf europäischen Ländern 🇧🇦🇩🇪🇫🇷🇬🇧🇵🇹 habe ich in den vergangenen sieben Monaten den ERSTEN NACHHALTIGEN offiziellen deutschen Beitrag zum europäischen Songwettberwerb #eurovision2023 erschaffen.“ Keine falsche Bescheidenheit! 

Ist das Code-Kürzel GPT womöglich ein Hinweis auf den Einsatz von Künstlicher Intelligenz bei Böhmermanns Songwriting? Böhmermann legt jedenfalls laut seinem Post Wert darauf, dass es sich nicht um einen „Wegwerf-Song“ handele. Inspiriert worden sei er durch den britischen Sänger Morrissey.

Böhmermanns Post endet mit einer tollkühnen Ansage: „♥️ WIR HÖREN UND SEHEN UNS IN LIVERPOOL AM 13.5.2023 ZUM FINALE DES #EUROVISION2023 ♥️“ Was hat es damit auf sich? Darauf gab Böhmermann im Interview mit der Stern-Illustrierten einen Hinweis: „Olli [Schulz, Anm. d. Red.] und ich bereiten uns auf alles vor. Auch darauf, dass Lord of the Lost an diesem Abend unerwartet ausfallen könnten und Deutschland schnell einen Ersatztitel fürs ESC-Finale braucht, um sich international nicht zu blamieren.“ Dann stünde Böhmi wohl direkt bereit, der gute Ehrenmann.