Hotel Château Royal, Berlin-Mitte. Das hätte sich Helmut Josef Geier alias DJ Hell sicher auch nicht träumen lassen. Nicht in den 80ern in den besetzten Häusern von Kreuzberg: dass er irgendwann mal am Tisch eines Luxushotels über Techno sprechen würde. Wenn man mit Hell so redet, übers Berghain, über Partys, über Platten, könnte man fast meinen, die Berliner Clubkrise existiere gar nicht. Vielleicht ist Hell aber auch gerade so happy, weil er mit „Neoclash“ das Revival seiner größten Erfindung feiert: den Electroclash zur Wende in unser Jahrtausend.
Herr Geier, können Sie sich noch an Ihr allererstes Mal in Berlin erinnern?
Das allererste Mal? Die Frage wurde mir noch nie gestellt. Ich erinnere mich an lange Autoreisen, vielleicht sogar mit einem Citroën 2 CV Cabrio. Das waren die alten Citroën-Enten, diese klapprigen Autos mit den Türen, die nach vorne aufgingen. Mit Tempo 100 ging es stundenlang über die Autobahn von West nach Ost: an der Grenze warten, den Ausweis abgeben oder auf ein Förderband legen, in der Schlange stehen und dann in der DDR nicht von der Autobahn abfahren. Super interessant waren natürlich diese wunderbaren Intershops.

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