Neue deutsche Literatur

„Antichristie“ von Mithu Sanyal: Hier stoßen Krimis und Kolonialgeschichte zusammen

In einer Zeit, da aus einem Agatha-Christie-Titel „Zehn kleine N-Worte“ werden, reist eine Drehbuchschreiberin ungewollt in die Vergangenheit. Die Buchkritik. 

Mithu Sanyal hat sich erst als Kulturwissenschaftlerin einen Namen gemacht, bevor sie mit „Identitti“ als Romautorin für Furore sorgte. Nun gibt es „Antichristie“, ihren neuen Roman.
Mithu Sanyal hat sich erst als Kulturwissenschaftlerin einen Namen gemacht, bevor sie mit „Identitti“ als Romautorin für Furore sorgte. Nun gibt es „Antichristie“, ihren neuen Roman.Christoph Hardt/imago

„Ich mochte eine heterosexuelle Frau sein, aber mein Penis war eindeutig bisexuell.“ Dieser irritierende Satz findet sich in „Antichristie“, dem zweiten Roman Mithu Sanyals. Er erzählt von der Drehbuchautorin Durga Chatterjee, die in einem Londoner Writers Room eine postkoloniale Hercule-Poirot-Serie entwickeln soll. Durga ist Anfang 50, lebt eigentlich in Köln, ihr Vater ist Inder, ihre Mutter Deutsche und gerade gestorben. Wie die Queen, wir schreiben den September 2022.

Berliner Zeitung

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