Jubiläum

Studio Galerie in Friedrichshain: In dieser Kunstoase trägt Dürers Rhinozeros ein vergoldetes Horn

Vor 50 Jahren entstand im Osten Berlins ein Kunstort für Dinge, die den Alltag schöner machen. Ein Besuch beim Galeristen und Kunstretter Jan Linkersdorff.

Jan Linkersdorff (r.) und seine Kollegin Susanne Bartel: Wer hier Schönes sucht, der findet!
Jan Linkersdorff (r.) und seine Kollegin Susanne Bartel: Wer hier Schönes sucht, der findet!Markus Wächter/Berliner Zeitung

Wenn die Blechlawine auf der Frankfurter Allee ab Nachmittag ostwärts rollt, stockt und hupt, dann ist die Studio-Galerie ein idealer Ort der Stille. Kaum drin, verschlucken Augenweiden den Verkehrslärm. Da tut sich eine Welt der schönen kleinen Dinge auf: originelle Skulpturen und Gefäße aus Keramik, meisterliche Grafik, Schmuck in modernem Design.

Beim Galeristen Jan Linkersdorff und seiner Kollegin Susanne Bartel heißt es dann ganz entspannend: „Schaut euch in Ruhe um!“ Die beiden würden sich niemals auf die Kundschaft stürzen. Sie lassen geduldig suchen und finden. Denn es ist nicht bloß ein Laden, wo es um Umsatz geht: Es ist ein Kunst-Ort – nicht für Dissens, sondern fürs Schöne, rar Gewordene: für Kontemplation. Hier hält man es mit der Philosophie, dass Kunst vor allem dafür da sei, „den Staub des Alltags von der Seele zu spülen“. Hat Picasso mal gesagt. Bei Linkersdorff wird es zum Credo.

Berliner Zeitung

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