Erinnerung

„Inventarisierte Macht“: Die Mauer aus Sicht der DDR-Grenzer

In einem Pappkarton fanden Annett Gröschner und Arwed Messmer Kleinbildfilme: Die Mauer um 1965/1966, fotografiert von NVA-Soldaten. Sie sind Grundlage der Ausstellung.

Archiv-Foto: „Schuss/Gegenschuss“, Clara-Zetkin-Straße/Reichstag, Frühsommer 1966 (Ausschnitt)<em></em>
Archiv-Foto: „Schuss/Gegenschuss“, Clara-Zetkin-Straße/Reichstag, Frühsommer 1966 (Ausschnitt)BArch, DVH 58 Bild-GR35-10-016/Bundestag.de

Annett Gröschner, Schriftstellerin aus (Ost-)Berlin, und Arwed Messmer, Fotograf aus dem Westteil der einstigen Frontstadt, sind zwei „Archäologen der Archive“, wie Walter Benjamin sie im Passagen-Werk nicht besser beschreiben konnte. Ganz im Sinne seiner Bild-Wort-Archäologie entwickelten beide in ihrem Langzeitprojekt eine packende Dokumentation. Gröschner verdichtete die Protokolle der DDR-Grenztruppen literarisch zu Texten und Messmer addierte 1000 Horizontalsequenzen und Einzelbilder aus dem Bestand der NVA. Historische Wucht, Ohnmacht, Schmerz – und Erkenntnis stecken in den Dokumenten, die zeit- und ortsgleich von der Situation der Menschen auf beiden Seiten der Mauer berichten.

Berliner Zeitung

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